Literarische Schönheit

„Doch nun senkt sich bereits das Abenddunkel auf die Stadt. Das bleiche Laternenlicht macht lebhaften Farben Platz, und auf den Straßen wird das Getriebe lärmender.   …

Jonas Augen eilen unruhig und gequält über die Menschenmenge hin, die zu beiden Seiten der Straße vorüber hastet: ist unter all den Tausenden nicht ein einziger, der ihn anhören möchte? Doch die Menschen eilen dahin und bemerken ihn und seinen Kummer nicht… Sein Kummer aber ist riesengroß und grenzenlos. Würde plötzlich Jonas Brust zerreißen und der Kummer aus ihr ausströmen, so würde er wohl die ganze Welt überschwemmen – aber dennoch sieht man ihn nicht.“

[A.P.Tschechow 1860 -1904 in „Meistererzählungen“, aus dem Russischen von Reinholt Trautmann]