„Der Nennung mancher Namen im Bereich des Wissenschaftlichen folgt, fasst rituell schon, ein Stirnrunzeln (Freud ist so ein Fall); ja man darf den Eindruck haben, dieses Stirnrunzeln gehe der Namensnennung voraus. Was mit diesem absurden Bilde gesagt sein soll, ist folgendes: Es gibt verbreitet Ablehnungen, affektive Widerstände also gegen bestimmte Wissenschaftsrichtungen, -perspektiven und -lager, die sich so behende wie beharrlich einer rationalen Überprüfung zu entziehen wissen. Sie sind so üblich wie stark und wirksam, so daß sie, bei Lichte besehen, unausgesprochenen Denkverboten gleichen.“
[Martin Scharfe in „Menschenwerk, Erkundungen über Kultur“, 2002]